„Drei Wochen nach Beginn der Ernährungsumstellung konnten wir das Medikament absetzen!"
Bei unserer Tochter Fabienne wurde mit 7 Jahren ADS diagnostiziert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde unser Familienleben stark strapaziert. Fabienne war sehr impulsiv und aus kleinsten Unstimmigkeiten gab es riesigen Streit. Die Abende waren sehr anspruchsvoll. Wir mussten Fabienne praktisch eins-zu-eins betreuen, bis sie einschlief – Geschwister ärgern, lautes Geschrei, Rastlosigkeit ihrerseits bestimmten unsere Abende. All dies belastete uns als Familie sehr.
Je älter Fabienne wurde, umso schlimmer ist es geworden. Es war kaum noch möglich, ihr Grenzen zu setzen und erzieherisch etwas zu bewirken. Der Leidensdruck für uns alle wurde sehr gross.
Nach vielen Gesprächen in unserem Umfeld und auch mit der Schule entschieden wir uns für das Medikament, in der Hoffnung, dass es unsere schwierige Familiensituation entlasten würde. Wir konnten uns jedoch nie wirklich mit diesem Medikament anfreunden, und auch die gewünschte Wirkung blieb aus.
Nach vier weiteren schwierigen Jahren trotz Medikament erzählte uns unsere Nachbarin von der FEBA-Fachstelle Ernährung bei ADHS. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns als Eltern, diesen Weg der Ernährungstherapie einzuschlagen. Bis dahin hatten wir unserer Ernährung diesbezüglich keine grosse Beachtung geschenkt.
Nach einer ausführlichen ersten FEBA-Beratung kam der Tag der Ernährungsumstellung: Schnell zeigten sich erste wahrnehmbare Veränderungen bei Fabienne. Bereits eine Woche nach der Ernährungsumstellung geschah etwas, das mich als Mutter tief berührte. Nach einem kurzen Ausbruch von Fabienne konnte ich mich zu ihr aufs Bett setzen, meine Tochter in den Arm nehmen und sie trösten. Ich erinnere mich nicht, wann dies das letzte Mal der Fall war.
Die Resultate während der ersten vier Wochen der Weglassphase waren unfassbar eindrücklich. Das Verhalten von Fabienne hatte sich völlig verändert. Sie wurde von Tag zu Tag verständnisvoller und entspannter. Ihre Wutausbrüche verschwanden. Die Abende sind seitdem nicht zu vergleichen mit den Strapazen und dem Aufwand mit dem Zubettgehen vor der Ernährungsumstellung. Wir staunen immer wieder, wie zugänglich Fabienne geworden ist. Unstimmigkeiten können wir ganz vernünftig mit ihr besprechen. Dies alles wäre vor der Ernährungstherapie undenkbar gewesen. Mit ihren Gefühlen kann sie heute viel besser umgehen und kann diese nun auch benennen.
Das Medikament konnten wir drei Wochen nach Beginn der Ernährungsumstellung absetzen! Fabienne merkt die positiven Veränderungen auch selber und hält sich deshalb gut an den neuen Ernährungsplan.
Aber auch wir Eltern und unsere zwei anderen Kinder profitieren von der Ernährungsumstellung, denn auch an uns zeigt der Verzicht auf gewisse Lebensmittel positive Veränderungen. Mein Mann und ich können viel gelassener mit den alltäglichen Herausforderungen umgehen. Unser Familienalltag ist viel ruhiger, leichter und unbeschwerter geworden. Die Ernährungsumstellung ist nun knapp drei Monate her und zurzeit befinden wir uns in der Austestphase der Ernährungstherapie.
Zum Schluss möchten wir uns bei Frau Häni für die tolle Beratung bedanken und wünschen vielen betroffenen Personen den Mut, sich in das FEBA-Abenteuer zu stürzen – es lohnt sich!
Familie T.H.